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Die Leine war früher ein flacher, mehrarmiger Fluss, der immer wieder große Wiesenflächen überschwemmte. Im Winter hatten die Kinder ihren Spaß beim Schlittschuhlaufen, im Sommer fehlten den Bauern die Auslaufflächen für ihre Kühe sowie Gras und Heu. Ab ca. 1912 wurden im Raum Limmer die Leinewiesen trocken gelegt, die Leine bekam ein neues Bett. Dazu musste die Stadt Hannover den Bauern und Grundbesitzern das Gelände abkaufen. Was lag näher, als die wieder aufgefüllte Fläche von ca. 26.000 qm in den Jahren 1922/23 als Kleingärten zu verpachten? Die St.-Nikolai-Kirche mit ca. 8.000 qm sowie ein Grundeigentümer mit ca. 1.000 qm errichteten auf ihrem Gelände ebenfalls Kleingärten, die sie selbst verwalteten. Das städtische Gelände wurde als “Kolonie Ratswiese” dem Kleingärtnerverein Silberborn e.V. zugeschlagen und dort 1924 eingetragen. Das Foto oben zeigt die erste Laube in der Kolonie (ca. 1925).

Dem Vernehmen nach wurde diese Kolonie stets etwas stiefmütterlich behandelt, während der Verein sich etablierte. Das schaffte immer mal wieder Unmut. So sollte u.a. das ausgebrannte Kolonieheim nicht wieder erneuert werden und die Versicherungssumme dem Verein zufließen. Ende der 70er/Anfang der 80er übernahmen zielstrebige junge Männer die Kolonieleitung, die sich bemühten, ihnen zustehende Zuwendungen und Rechte vom Verein einzufordern – und natürlich das Kolonieheim wieder aufzubauen. Glücklicherweise hatten sie Unterstützung vom Bezirksverband. Die unterschiedlichen Ansichten im Gesamtverein wurden unerträglich, so dass es dem Verein schließlich recht war, dass die Kolonie selbständig werden wollte. Allerdings benötigte man dazu 100 Gärten. Die Kirchengemeinde St.-Nikolai sowie der Grundbesitzer Herr Lürssen waren mit der Verwaltung durch den neuen Verein einverstanden und am 21.10.1981 wurde der “Kleingärtnerverein Ratswiese e.V.” im Vereinsregister eingetragen.

Und dann ging‘s bergauf! Das Vereinshaus wurde mit Hilfe vieler Gartenfreunde wieder renoviert und man begann ein Wasser und Stromnetz zu planen. Jeder musste mit ausschachten und die Kabel und Leitungen mit verlegen. Am 01.05.1982 wurde dann der Strom eingeschaltet und die Wasserversorgung in Betrieb genommen. Das wurde natürlich gehörig gefeiert mit Spanferkel und viel Bier. Ebenfalls beliebt ist das Osterfeuer, zu dem auch die übrigen Limmerschen Vereine beitragen.